Hardware Synthesizer – Stand alone Soundgenerator for the Midi Wind-/Breathcontroller Part2

Im vorhergehenden Artikel habe ich Ihnen einige Software Synthesizer vorgestellt, mit denen wir unsere Erfahrungen gemacht haben.

Hier nun werden wir in loser Reihenfolge Hardware Synthesizer vorstellen, die von uns benützt wurden oder werden. Dieser Text ist subjektiv und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt Unmengen an gebrauchten oder neuen HW-Synths als Rackversion oder eingebaut in Keyboards. Wir beschäftigen uns nur mit den Rackversionen der Synthesizer ohne Keyboard (Die Keyboard Versionen funktionieren natürlich auch). Machen Sie sich bitte ein eigenes Bild von den Möglichkeiten, die ein in Ihrer Auswahl stehender Synth Ihnen bietet. Auch die Beschreibung wie ein Instrument für uns klingt und welche Möglichkeiten wir mit diesem Synthesizer haben sind rein subjektiv. Für jeden klingt ein Instrument anders. Wenn wir Äußerungen über die Klangqualität in Verbindung mit einem Synth treffen, so trifft das unseren Geschmack und ist in keiner Weise abwertend gemeint, sondern bedeutet einfach nur, dass uns dieses Instrument gefällt oder nicht gefällt. Unser Fokus liegt dabei auf Instrumente, die sehr natürlich klingen. Heutige Synthesizer haben ein riesiges Angebot an unterschiedlichsten Patches (Instrumentensimulationen), wo für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. Die Reihenfolge der vorgestellten Synthesizer ist keine Wertung !

Bei vielen Synthesizern wird von uns Bezug genommen auf sogenannte Patchman Patches. Das sind Anpassungen, die Matt Traum (http://www.patchmanmusic.com/WindControllerBanks.html) für die unterschiedlichsten Synthesizer vorgenommen hat, um die Fähigkeiten von Windcontrollern voll (bzw. besser – Im Rahmen der Möglichkeiten des Synths) ausnutzen zu können. Diese Patches werden im Userbereich des Synths gespeichert und sind von dort aufrufbar. Wenn Sie die Anschaffung eines Hardware Synthesizers planen (ob gebraucht oder neu) der nicht wie die XPression speziell auf Windcontroller ausgelegt ist, schauen Sie auf den Seiten von Patchmanmusic nach, ob es Patches für Windcontroller gibt. Dort gibt es auch akustische Beispiele, wie die einzelnen Instrumentenpatches mit einem Windcontroller klingen.

Geplannt sind Beschreibungen folgender Synths : XPression, Motif XS, Sonic Cell, XV 3080/5080, X5DR, MU128, PianoBox II, PianoBox USB, VL70m und mehr.

Beginnen möchte ich mit unserem momentanen Lieblingssynthesizer dem XPression.

XPression:
Status: erhältlich (aktuell im Verkauf), Preis ca. 2000 Euro, wenige gebrauchte Geräte auf dem Markt
spezielle Patches : nicht benötigt, da speziell für Windcontroller ausgelegt.

Der XPression der deutschen Firma DynaSample befindet sich sowohl preislich als auch qualitativ im obersten Segment der für Wind Controller geeigneten Hardware-Synthesizer.
Es ist meines Wissens, das einzige zur Zeit erhältliche neue Soundmodul, das speziell auf den Betrieb von Windcontrollern – also auch unseren MIDI-Flutes – ausgerichtet ist.
Es finden sich Voreinstellungen für alle gängigen MIDI-Blasinstrumente, mit denen man das Gerät in weniger als einer Minute auf sein spezielles Instrument anpassen kann. Unsere MIDI-Flutes sind hierbei mit anderen Windcontrollern kompatibel. An der Fernbedienung, die direkt am Notenständer angeklemmt werden kann, befinden sich Anschlüsse für 2 Fußpedale und 6 Fußschalter, die für die Abgleichung der Gesamtlautstärke, Umschalten von Instrumenten, Oktavlagen, etc. genutzt werden können.

Da alle Funktionen der Pedale (sowie auch allen anderen eingehenden MIDI ControlMessages) pro Preset individuell umgeleitet werden können, bieten diese größtmögliche Flexibilität.
Für diejenigen, die ans „Eingemachte“ der Klangerzeugung gehen wollen, gibt es einen integrierten, graphischen Preset-Editor, der den Zugriff auf über 500 Parameter erlaubt.

Aber seien Sie gewarnt… bei so einer gewaltigen Anzahl an Parametern, kann auch sehr schnell etwas verstellt sein.

Sichern Sie regelmäßig auf unterschiedliche USB-Sticks!

Wir haben eine ganze Weile gebraucht um auch nur Ansatzweise zu verstehen, was da wo, wie und warum eingestellt wird.

Erreichbar ist dieser durch Anschluss eines HDMI-Monitors und einer USB-Maus. Für alle anderen, die einfach nur loslegen wollen, sei gesagt, dass alle Presets auf den 4 Wind Controller Bänken ohne jegliches Editieren sofort hervorragend spielbar sind.

Die weit über 100 Instrumente sind in 9 Werksbänken und 10 Userbänken zu je 128 Presets organisiert und meistens in verschiedenen Variationen vorhanden. Der Sound ist auf jeden Fall in der Oberklasse angesiedelt, wie auch die Ansprache der Instrumente auf Dynamik, Artikulationen und Vibrato.

Es sind sowohl gesampelte Naturinstrumente von der Piccoloflöte bis zum Fagott, Trompete bis Tuba, Geige bis Kontrabass, Tasteninstrumente, Gitarren & Mallets vorhanden, als auch ein hervorragender analoger Synthesizer. Beide können miteinander kombiniert werden. Als Besonderheit sei das äußerst flexible Vibratoverhalten erwähnt, das u. a. auch ein Zwerchfell-Vibrato, wie es bei der Blockflöte oder vielen anderen Blasinstrumenten angewandt wird, perfekt umsetzt. Diese Möglichkeit bieten kaum eine andere Hardware- (sowie praktisch alle Software-) Tonerzeuger leider nicht.
Weitere Highlights sind die Möglichkeit mehrstimmig zu spielen oder Audioplaybacks (MP3 Layer III, WAV oder AIFF) von einem USB-Stick automatisch (pro Preset) mit dem Spielen zu starten und vieles mehr …
Der XPression bietet 4 MIDI-Eingänge (2x 5-Pol DIN-MIDI, 2x USB-MIDI). Aus diesem Grund können problemlos mehrere unserer MIDI-Flutes (bis zu 4 Stück) angeschlossen werden.
Auch hierfür gibt es vorhandene Voreinstellungen. Über die drei vorhandenen Stereoausgänge kann sich jeder Spieler auf seinem eigenen Verstärker hören oder es können alternativ auch externe Effektgeräte (über den integrierten Line Input) eingeschleift werden.
In Anbetracht der vielfältigen Möglichkeiten, der umfangreichen für Wind Controller optimierten Sound-Bibliothek und der Möglichkeit, mehrere MIDI-Flöten gleichzeitig auf einem Gerät zu spielen, scheint uns der etwas höhere Preis gegenüber anderen Tonerzeugern mehr als gerechtfertigt zu sein. Zumal die bei Softwareinstrumenten oft nötige Anschaffung und Optimierung einer geeigneten Computerhardware entfällt.
Was ein weiterer Pluspunkt ist: Die Wartung der Software ist im Preis pauschal inbegriffen. Regelmäßig kommen neue System Updates heraus, die Sie kostenfrei herunterladen können. Das ist ein echter Mehrwert, da dies auch neu hinzugekommene Instrumente beinhaltet und auch Funktionserweiterungen und nicht nur Fehlerbehebungen.

Um sich ein Bild von der außergewöhnlichen Ausdrucksstärke des Moduls zu machen, empfehlen wir die Audio- und Videobeispiele des Herstellers hier:  http://www.dynasample.com/demos-de.html

Wo es viel Licht gibt, gibt es leider auch etwas Schatten. Das Gerät besitzt keinen integrierten Midi-Player und auch keinen General Midi Mode bzw. ein Drum-Gerät. Sie können sich also nicht aus dem riesigen Fundus von Midi-Stücken bedienen, um sich von einem Midi-Song begleiten zu lassen. Da die Instrumente nicht nach GM2 angeordnet sind, muss das Midi speziell auf die XPression angepasst sein und über die Midi-Schnittstelle zugeführt werden. Für Standard Midi-Files benötigen Sie dann noch einen kleinen GM-Synth, mit dem Sie diese Aufgabe bewältigen können, oder Sie arbeiten mit MP3’s für ein Audioplayback.
Für unsere Musiker fehlen in der XPression noch die ganzen Blockflöten. Da wir viele Musik-Stücke im Repertoire haben die Blockflöten voraussetzen, ein echtes Manko. Der Hersteller hat aber schon angekündigt, dass in Kürze mit einem System Update auch die Blockflöten enthalten sein werden.

Miditech Pianobox Mini, Pianobox II
Status : erhältlich (aktuell im Verkauf) Preis ca. 90-125 Euro
spezielle Patches: nicht erhältlich, reine GM-Midi Soundmodule

Der Erfahrene Windcontroller Spieler wird sich an den Kopf packen und sich fragen, warum wir hier die Pianobox Mini und II vorstellen. Beide Synths sind GM-Soundmodule und nicht auf Blaswandler abgestimmt. Das Bedeutet, dass bei der Ansteuerung mittels eines Windcontrollers eher von einer Steuerung von laut und leise und nicht von Expression auszugehen ist. Der Klang der Instrumente ist in der Gesamtheit eher mittelmäßig mit dem Touch der 90’iger Jahre und trotzdem haben diese zwei Geräte für uns einen Mehrwert, der nicht zu verachten ist.

Unsere Midi-Flutes sind so klein, dass man diese unterwegs gerne mitnimmt um damit spielen und üben zu können. Wer im Besitz eines Apfel Phones ist, ist fein raus. Dort findet er eine Menge an Softwaresynthesizern, sodas das Üben mit dem Phone keine Probleme bereitet. Wer aber ein Androidhandy (Die Masse der Handbesitzer) sein eigen nennt und sich dort einmal umgeschaut hat, welche Software Synths er dort findet und wie es, wenn es etwas gescheites gibt mit den Latenzzeiten aussieht, wird schnell feststellen, das für solche Anwender ein echter Mangel herrscht. Und da kommt die Pianobox Mini ins Spiel :). Sie besitzt einen USB-Host-Mode. Alle unsere Midi-Flutes können über USB an dem Synth versorgt und betrieben werden. Das Teil passt locker in die Hosentasche und wenn einmal am Handy der Saft ausgeht, kann man es über das Mini wieder aufladen. Die Pianobox II hat nur Standard-Midianschlüsse und wird von uns als Drum-Kit bzw. als Begleitsynth für GM-Midis verwendet.

Der Preis der Geräte ist so günstig (90-125 Euro), dass man da nicht viel verkehrt machen kann.

wird fortgesetzt…

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